Ärzteversorgung im Landkreis Esslingen – Mangel an Kinder- und Jugendpsychiatern verschärft sich

Es braucht unbedingt ausreichend seelische Unterstützung für junge Menschen

Der Landkreis Esslingen verfügt über eine gute Facharzt-Versorgung, wie aus der Antwort des Sozialministeriums auf eine Kleine Anfrage des Nürtinger Landtagsabgeordneten Dennis Birnstock hervorgeht. Demnach gibt es für unterschiedliche Arztgruppen von Augenärzten bis zu Urologen im Landkreis eine Versorgungsdicht von durchweg über 100 Prozent, die sich von 2021 auf 2022 sogar tendenziell weiter verbessert hat. Ganz anders sieht es jedoch bei den Kinder- und Jugendpsychiatern aus, bei denen sich die deutliche Unterversorgung in der Region Stuttgart noch weiter verschärft hat und nur noch bei 54,3 Prozent liegt (2021 lag die Versorgung noch bei 63,4 Prozent). 
 
Birnstock, der jugendpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion ist, sieht hier akuten Handlungsbedarf: „Es ist erschrecken, dass sich der Versorgungsgrad weiter reduziert hat, insbesondere vor dem Hintergrund der durch die Pandemie gestiegenen Zahl an Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen. Wir brauchen daher dringend mehr Kinder- und Jugendpsychiater, um dem gestiegenen Bedarf an psychiatrischer Hilfe gerecht zu werden. Denn generell gilt, je früher psychische Erkrankungen behandelt werden, desto besser die Erfolgsaussichten. Ich begrüße es daher sehr, dass die Kassenärztliche Vereinigung eine Task-Force eingerichtet hat, um eine Verbesserung der Versorgungslage zu erreichen. Aber auch die Politik ist gefragt, die Rahmenbedingungen für Kinder- und Jugendpsychiater zu verbessern. Dazu gehört auch die notwendige Planungssicherheit. Denn ein Ausbau der Behandlungsplätze, der auf zwei Jahre befristet ist, lockt auch nicht das dringend notwendige Personal, wie es auch zuletzt der Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie Esslingen kritisierte.“ 

Zudem gibt es auch bei den Hausärzten eine Unterversorgung in den Mittelbereichen Esslingen und Nürtingen mit Versorgungsgraden von rund 91 bzw. 96 Prozent. Mit Blick auf die Altersstruktur zeigt sich außerdem, dass rund ein Drittel der Ärztinnen und Ärzte im Landkreis Esslingen älter als 60 Jahre ist und daher in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen wird. „Vor diesem Aspekt des demografischen Wandels darf man nicht wieder die Augen verschließen. Es braucht daher verstärkt Anreize, diesen Beruf zu ergreifen, zum Beispiel durch weniger Bürokratie und mehr Familienfreundlichkeit. Aber auch der vermehrte Einsatz von Telemedizin kann eine Möglichkeit zur besseren Versorgung der Bevölkerung sein“, so der FDP-Politiker. 

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Aktuelles von Dennis Birnstock MdL

22. Oktober 2025
In der Debatte zur Beteiligung von Jugendlichen in Baden-Württemberg anlässlich des Jugendlandtags, sagt der jugendpolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Dennis Birnstock: „Ich bin beeindruckt, mit welchem Engagement sich junge Menschen im Jugendlandtag eingebracht haben. Gerade in Zeiten, in denen Krisen und Unsicherheiten den Alltag bestimmen, ist es alles andere als selbstverständlich, dass Jugendliche Verantwortung übernehmen und mitgestalten. Politik heißt für mich: weiterzugehen, auch wenn der Weg im Nebel verborgen liegt – mit Mut, Optimismus und Verantwortung. Genau diesen Mut zeigt die junge Generation jeden Tag. Doch die Politik muss dieses Engagement auch ernst nehmen, nicht nur hier im Landtag beklatschen. Wenn junge Menschen den Schuldenrucksack und die Rentenlast der Älteren schultern müssen, ist das keine generationengerechte Politik. Sie raubt stattdessen den nachfolgenden Generationen jegliche Freiheit. Zudem streicht die grün-geführte Landesregierung mit der Abschaffung des Landesjugendplans gerade eines der wenigen gesetzlich verankerten Instrumente, das Transparenz und Beteiligung im Jugendbereich ermöglicht hat. Das ist ein großer Fehler. Jugendarbeit lebt von Kontinuität und nicht von kurzfristigen Projektchen. Wenn Beteiligung ernst gemeint ist, braucht es klare Strukturen, keine Symbolpolitik. Wir Freie Demokraten wollen das besser machen: mit einer Task-Force Jugend, die ministerienübergreifend arbeitet, einer besseren Verzahnung der Beteiligungsformate, damit Forderungen der Jugend nicht im Verwaltungsdickicht verschwinden, und einer gesetzlichen Grundlage für Jugendbeteiligung über die Kommunen hinaus. Am wichtigsten ist aber: Wir müssen die Jugend wirklich ernstnehmen – nicht nur Selfies mit ihnen machen. Beteiligung darf kein Feigenblatt sein, sie muss Wirkung entfalten.“ 16.10.2025
22. Oktober 2025
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22. Oktober 2025
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