Stuttgarter Flughafen: Alternative Flugroute wird nicht mit allen Betroffenen diskutiert
Dennis Birnstock: Neue Flugroute schafft neue Fluglärmbetroffene
Aktuell wird die Möglichkeit einer neuen Abflugroute am Stuttgarter Flughafen kontrovers diskutiert. Dennis Birnstock, Landtagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Nürtingen, hat sich daher mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung gewandt, um die Vor- und Nachteile der alternativen Abflugroute sowie die Position der Landesregierung zu erfragen. Aus der Antwort des Verkehrsministeriums geht hervor, dass die mögliche neue Flugroute vorsieht, dass Luftfahrzeuge bei Starts in Richtung Osten besonders steil starten und früher in Richtung Süden abdrehen. Dadurch würden Orte wie Plochingen und Nellingen vom Fluglärm entlastet werden. Neuhausen auf den Fildern und Wolfschlugen würden jedoch neben weiteren Gebieten in Denkendorf, Köngen und Nürtingen mehrbelastet.
Der FDP-Abgeordnete kritisiert, dass bei einer Umsetzung der Pläne zur neuen Flugroute mehr Fluglärmbetroffene geschaffen würden: „Bei genauerem Hinsehen wird klar, dass die von der Fluglärmkommission diskutierten Pläne, eine alternative Abflugroute zu nutzen, keine ausreichende Entlastung der bisher betroffenen Orte schafft. Denn laut der Antwort auf meine Kleine Anfrage ist nur etwa ein Flug pro Stunde überhaupt in der Lage die neue Flugroute zu nutzen. Auf der anderen Seite werden mit diesem Flug pro Stunde andere Bereiche neu- bzw. mehrbelastet. Besonders bemerkenswert ist zudem die Tatsache, dass die Kommunen, die von der neuen Abflugroute Neu- und Mehrbelastungen zu erwarten hätten, nicht Mitglied der Fluglärmkommission sind, welche zur neuen Flugroute offiziell angehört wird. Zwar werden wiederum die Stadt Nürtingen sowie die Gemeinden Deizisau, Köngen und Wolfschlugen von der Fluglärmkommission angehört. Ob sich dies dann in die offizielle Stellungnahme der Fluglärmkommission niederschlägt bleibt fraglich. Interessant ist auch, dass die ebenso betroffene Kommune Aichtal vollständig unter den Tisch fällt“, so Dennis Birnstock wörtlich.
Trotz der Frage Birnstocks welche Abflugroute die grün-schwarze Landesregierung präferiert, geht aus der Antwort des Verkehrsministeriums nicht eindeutig hervor, wie sich die Landesregierung hierzu positioniert. Jedoch lässt die Landesregierung durchblicken, dass die neue Abflugroute das im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel der Verringerung der CO2 Emissionen durch den Flugverkehr unterstützen würde. „Eine Reduktion des CO2 Ausstoßes darf jedoch nicht auf dem Rücken möglicher Neubetroffener erzielt werden,“ kritisiert Birnstock, „zumal laut der Antwort der Regierung mit keinerlei Förderung nach dem Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm zu rechnen ist.“
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Aktuelles von Dennis Birnstock MdL

In der Debatte zur Beteiligung von Jugendlichen in Baden-Württemberg anlässlich des Jugendlandtags, sagt der jugendpolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Dennis Birnstock: „Ich bin beeindruckt, mit welchem Engagement sich junge Menschen im Jugendlandtag eingebracht haben. Gerade in Zeiten, in denen Krisen und Unsicherheiten den Alltag bestimmen, ist es alles andere als selbstverständlich, dass Jugendliche Verantwortung übernehmen und mitgestalten. Politik heißt für mich: weiterzugehen, auch wenn der Weg im Nebel verborgen liegt – mit Mut, Optimismus und Verantwortung. Genau diesen Mut zeigt die junge Generation jeden Tag. Doch die Politik muss dieses Engagement auch ernst nehmen, nicht nur hier im Landtag beklatschen. Wenn junge Menschen den Schuldenrucksack und die Rentenlast der Älteren schultern müssen, ist das keine generationengerechte Politik. Sie raubt stattdessen den nachfolgenden Generationen jegliche Freiheit. Zudem streicht die grün-geführte Landesregierung mit der Abschaffung des Landesjugendplans gerade eines der wenigen gesetzlich verankerten Instrumente, das Transparenz und Beteiligung im Jugendbereich ermöglicht hat. Das ist ein großer Fehler. Jugendarbeit lebt von Kontinuität und nicht von kurzfristigen Projektchen. Wenn Beteiligung ernst gemeint ist, braucht es klare Strukturen, keine Symbolpolitik. Wir Freie Demokraten wollen das besser machen: mit einer Task-Force Jugend, die ministerienübergreifend arbeitet, einer besseren Verzahnung der Beteiligungsformate, damit Forderungen der Jugend nicht im Verwaltungsdickicht verschwinden, und einer gesetzlichen Grundlage für Jugendbeteiligung über die Kommunen hinaus. Am wichtigsten ist aber: Wir müssen die Jugend wirklich ernstnehmen – nicht nur Selfies mit ihnen machen. Beteiligung darf kein Feigenblatt sein, sie muss Wirkung entfalten.“ 16.10.2025




